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Ein Gefühlvolles Leben leben - Interview vom Juli 2022

Gefühlvolles Leben

Mag. Franz Sandmair, in Steyr lebend, begleitet und coacht seine Mitmenschen in seiner Funktion als psychologischer Berater, um sie wieder in ein gesundes Gefühl der Ausgewogenheit, der persönlichen Kraft und Stärke zu führen. Er ist zudem leidenschaftlicher systemischer Aufsteller. Der studierte Psychologe und Soziologe beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dieser Form der Persönlichkeitsentwicklung. Darüber hinaus hat er sich auch auf die Prävention von Stress- und Burnout spezialisiert. Damit gehen die emotionalen Belastungen einher, die Teil unseres persönlichen Stresserlebens sind. Halten diese Befindlichkeitsstörungen dauerhaft an, sind Einschränkungen im Alltag bis hin zu körperlichen Beschwerden mögliche Folgen. In unserem Gespräch gibt Franz einen kompakten Einblick in die Komplexität unserer Gefühlswelt.  

Franz, bitte erkläre uns, was wir unter Gefühlen verstehen können. Grundsätzlich ist das Themengebiet der Gefühle, Emotionen, Empfindungen, Affekte und Triebe sehr umfassend. Hier gibt es zahlreiche Konzepte und Definitionen. Ich selbst verwende ein Modell, das sich in der Praxis leicht anwenden lässt und gut nachvollziehbar ist. Wir sind stetig Umweltreizen ausgesetzt. Auf diese folgt eine Interpretation beziehungsweise eine Bewertung durch uns, sowohl unbewusst als auch bewusst. Die Folge daraus sind die von uns wahrgenommenen Gefühle.

Ich möchte hier ein Beispiel nennen: Ich begegne zufällig einer Person, die ich länger nicht mehr gesehen habe. Ich grüße diese Person. Wenn ich zurück gegrüßt werde, kann sich Freude zeigen. Freude ist ein Gefühl dafür, dass ich mit einer Situation einverstanden bin und dass meine Erwartungen erfüllt werden.

Werde ich jedoch nicht zurück gegrüßt, kann sich das darauffolgende Gefühl unterschiedlich zeigen: zum Beispiel entsteht in mir (bewusst oder unbewusst) Ärger oder sogar Wut. Es kommt Verärgerung in mir hoch, ich empfinde die Haltung meines Gegenübers vielleicht als herablassend. Ärger steht dafür, dass ich mit einer Reaktion nicht einverstanden bin, folglich: Das Nicht Grüßen ist nicht in Ordnung. Eine andere Reaktionsweise ist, dass durch das Nichtgrüßen vielleicht Traurigkeit in mir ausgelöst wird. Durch die Trauer spüre ich, dass ein Bedauern dahintersteckt. Ich finde es schade, dass es zu keiner Kontaktaufnahme kommt.

Es könnte sich aber auch Unsicherheit oder auch Angst in mir entwickeln. Das könnte damit verbunden sein, dass die Situation überraschend oder unerwartet ist und unter Umständen sogar bedrohlich auf mich wirkt. Es kann eine völlig neue Situation sein, mit der ich nicht zurechtkomme. Auch Schuld oder Scham könnte beim Nicht-gegrüßt-werden entstehen. Schuld bezieht sich auf ein etwaiges Fehlverhalten in der Vergangenheit, während Scham sich auf meinen Selbstwert an sich bezieht.

Diese fünf Gefühle, Freude – Wut – Trauer – Angst – Schuld / Scham, die du uns nun in einem Beispiel gebracht hast, sind dies unsere Grundgefühle? Es sind Beispiele für fünf wichtige Grundgefühle gemäß meinem Modell, nachdem ich vorgehe.

Welche Gefühle werden von uns als Belastung empfunden? Das eben erwähnte Beispiel dient im Grunde dazu, dass wir eine Situation erkennen, als solche richtig interpretieren und basierend darauf Veränderungen herbeiführen können. Insofern ist es wesentlich, diese Gefühle auch zu durchleben und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Diese fünf Gefühle, von denen wir gesprochen haben, erleben wir kurzfristig. Sie existieren für einen Moment an der Bewusstseinsoberfläche und verschwinden rasch wieder. Dadurch kann eine Situation in ebendiesem Moment verändert oder neu bewertet werden.

Toxisch, das heißt belastend, werden Gefühle dann, wenn sie weggeschoben, verdrängt werden, die Person also alles tut, um das Gefühlserleben in sich zu vermeiden. Um beim Beispiel vor vorhin zu bleiben: Ich ärgere mich über das Nicht-gegrüßt-werden meines Gegenübers, aber ich unterdrücke meinem Ärger. In der Folge baut sich bei jedem Nicht-gegrüßt-werden (auch durch andere Personen) mehr Groll in mir auf, die Wut wird größer. Es entsteht weiterführend eine psychische Ladung mit sehr viel Energie und Destruktivität. Eines Tages kann es passieren, dass bei einem nur sehr kleinen Anlass eine emotional überschießende und unpassende Reaktion stattfindet.

In der Folge sind belastende Gefühle destruktiv, weil sie nicht zu einer angebrachten Situation geführt haben. Das heißt, Gefühle sind für uns wichtige Indikatoren. Ja, sie sind für uns essenziell.

 

Wie können sich solche Belastungen in unserem Alltag äußern? Ein weiteres Beispiel ist eine nicht gelebte Trauer. Die betroffene Person schummelt sich immer wieder darüber hinweg. Die Folge ist, dass sich die Person von ihren Gefühlen abschneidet. Man verliert an Gefühlstiefe.

Ein wichtiger Punkt: Im Unbewussten sind alle nicht bewältigten Gefühle, das heißt die nicht durcherlebt und durchgefühlt worden sind, nach wie vor vorhanden. Diese Gefühle sind situationsunabhängig ständig in uns da und treten in Situationen hervor, wo sie letztendlich nicht zuggeordnet werden können.

Dieses Phänomen des Wegdrückens, des sich davon Abschneidens kann bereits im frühsten Kindheitsalter beginnen und sich durch unser Leben hindurchziehen.

Belastende Gefühle können aber auch auf einem anderen Weg entstehen. Dies ist dann der Fall, wenn unsere Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Nehmen wir als Beispiel ein Kleinkind, das die Aufmerksamkeit seiner Bezugsperson (Mutter) herstellen möchte. Es quengelt und plappert. Reagiert die Bezugsperson nicht, fängt das Kleinkind an, zornig zu werden. Hilft dies nichts, wird das Kind weiter traurig und fängt an zu weinen. Die letzte Stufe dieser destruktiven Spirale ist die Resignation, das Kleinkind wird apathisch.

Die Apathie entsteht, weil ein Bedürfnis nicht befriedigt wurde. Eine Apathie kann sich in allen Lebenslagen zeigen und kann zu einer Depression führen. Apathie entsteht auch bei Menschen, die der Meinung sind, dass sie ihr Schicksal nicht beeinflussen können. Dies ist belastend und folglich Gift für uns. Bei einem genauen Hinsehen zeigen sich hinter der Depression sehr häufig unerfüllte Bedürfnisse, verbunden mit Trauer und Wut.

Welche Empfindungen nehmen wir als förderlich, ja sogar als „erhebend“ wahr? Das sind Akzeptanz, Dankbarkeit und Liebe, Verbundenheit, Einheitsgefühl. Dies sind in uns länger andauernde Seinszustände, die über Wochen andauern können.

Solche Empfindungen sind definitiv gesundheitsförderlich. Sie zeigen, dass unsere wichtigsten Bedürfnisse befriedigt sind. Wir fühlen uns in uns stimmig. Trotzdem braucht es auch die oben erwähnten Gefühle, da sie für uns wichtige Wegweiser sind, was im Moment in uns los ist.

Wie lassen sich nun die blockierenden Gefühle lösen, sodass wir uns in eine positive Richtung entwickeln können? Hier gibt es viele methodische Ansätze. Mein Lieblingsinstrument ist die systemische Aufstellungsarbeit. Auch mit energetischen Methoden, im Besonderen mit der Kinesiologie, habe ich persönlich sehr gute Erfahrungen gemacht.

Wie kann man mehr über das Thema Gefühle von dir erfahren? Am besten ist, diese zu erleben. Ideal ist es, zum Beispiel als Repräsentant in einer Aufstellungsarbeit mitzuwirken. Hier taucht man in ein sehr intensives Gefühlserleben ein. Diese Möglichkeit bietet sich bei mir in Aufstellungen, die einmal im Monat in Steyr und Umgebung stattfinden. Weitere Informationen sowie Anmeldungen sind unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. bei mir möglich.

Vielen Dank für diesen Austausch, lieber Franz.

Mag.(FH) Michaela Lechner, MA MBA

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