Von Familiengeflechten bis Firmenkrisen
„Welche Arten von Systemen lassen sich aufstellen?“ – mit erzählerischen Elementen, anschaulichen Beispielen und einem Augenzwinkern.
Stell dir vor, du könntest jede verworrene Lebenslage, jede seltsame Dynamik in deinem Freundeskreis oder die endlosen Grabenkämpfe im Büro einfach… sichtbar machen.
Klingt nach Science-Fiction? Willkommen im Alltag der systemischen Aufstellungen! Hier gibt es kaum ein Beziehungsgeflecht, das sich nicht „aufstellen“ lässt – außer vielleicht, wenn jemand behauptet, sein System sei zu kompliziert (Challenge accepted!).
👨‍👩‍👧‍👦 Familienaufstellungen – wo alles begann (und manchmal endet)
Starten wir beim Klassiker: der Familienaufstellung.
Hier wird auf einmal deutlich, warum Omas Lieblingsspruch doch mehr mit deiner Jobwahl zu tun hat, als du bisher gedacht hast. Plötzlich stehen Eltern, Geschwister, die ominöse Tante und sogar Ex-Partner:innen auf der Bühne – und du spürst:
- Wer trägt Verantwortung, die gar nicht seine ist?
- Gibt es schwarze Schafe, die einfach niemand sieht?
- Tanzt hier vielleicht noch ein Trauma aus Omas Jugend im Hintergrund mit?
Manche Aha-Momente sind so verblüffend, dass selbst erfahrene Teilnehmer einen kurzen Trommelwirbel verdienen. Willkommen im transgenerationalen Erbe – und ja, das gibt’s wirklich (Schweizer, 2010).
🏢 Organisationsaufstellungen – das Büro als Abenteuerpark
Wer glaubt, Aufstellungen wären nur was für Familiengeheimnisse, hat noch nie eine Organisationsaufstellung erlebt.
Hier wird der „Geist des Unternehmens“ manchmal ganz real – inklusive Chef, Team, unausgesprochener Regeln und der berühmten Kaffeemaschine (die übrigens mehr zur Atmosphäre beiträgt, als viele glauben).
Plötzlich zeigt sich:
- Wer blockiert eigentlich die Kommunikation?
- Wer sitzt wie das Kaninchen vor der Vision des Unternehmens?
- Was läuft da zwischen den Zeilen – oder besser: zwischen den Schreibtischen?
Und das Beste: Auch Ziele, Märkte oder Werte können als Repräsentant:innen auftreten. Wer hätte gedacht, dass ein Budget eine so starke Meinung haben kann?
🩺 Symptom- und Gesundheitsaufstellungen – Wenn der Körper spricht
Immer mehr Menschen stellen nicht nur Familien, sondern auch ihre Beschwerden auf: Rückenschmerzen, Migräne oder das berühmte „Kloß im Hals“. Ziel? Keine Diagnose, sondern ein tieferes Verständnis:
- Welche Funktion hat das Symptom im System?
- Ist es ein Stellvertreter für etwas Unerhörtes?
- Gibt es vielleicht Loyalitäten, die der Gesundung im Weg stehen?
Hier zeigt sich: Der Körper ist manchmal der ehrlichste Systemberater von allen (Langlotz, 2015).
🤹‍♂️ Aufstellungen innerer Anteile – Wer redet da eigentlich alles mit?
Du kennst das: Ein Teil von dir will, ein anderer blockiert, und irgendwo brummt noch ein kritischer Kommentator.
Innere-Anteile-Aufstellungen bringen die inneren Stimmen ans Licht – ob Kritiker, Antreiber, verletztes Kind oder Spaßbremse.
Gut zu wissen: Es ist völlig normal, mit sich selbst im Dialog zu stehen. Und manchmal hilft es enorm, den „inneren Tisch“ mal sichtbar zu machen (Schulz von Thun).
🌍 Und sonst? Fast alles ist möglich!
- Entscheidungsaufstellungen („Soll ich oder soll ich nicht?“)
- Werte- und Sinnaufstellungen (Wenn’s im Herzen hakt)
- Kollektive oder gesellschaftliche Themen („Was macht die Nachbarschaft so nervös?“)
- Ritual- und Ahnenaufstellungen (Die Magie von Symbolen und Geschichte)
- Aufstellungen mit Pflanzen, Orten oder sogar ganzen Landschaften (besonders in Green-Care-Projekten)
Merke: Wo ein System ist, ist auch eine Aufstellung möglich – und manchmal ist das Leben selbst die spannendste Bühne.
🎧 Den Podcast zu diesem Artikel findest du auf Youtube unter SEELEN:SYSTEME Podcast #3>>>
Hier findest du mehr zum Autor Franz Sandmair>>>
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