Systemische Aufstellungen als Spiegel unserer Beziehungen
Kennst du das Gefühl, dass du in deinem eigenen Leben manchmal Zuschauer bist? Dass bestimmte Muster sich wiederholen – im Job, in Beziehungen oder sogar im Umgang mit dir selbst? Willkommen in der Welt der systemischen Aufstellungen! In diesem Blog zeigen wir, wie diese Methode verblüffend klar ans Licht bringt, wer da eigentlich wo steht – und warum das eine Rolle spielt.
Was ist eine systemische Aufstellung?
Systemische Aufstellungen sind ein psychodramatisches Verfahren, mit dem unsichtbare Dynamiken in sozialen (und inneren) Systemen sichtbar gemacht werden. Ursprünglich in der Familientherapie entwickelt, kommen sie heute in den unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz – von Unternehmensberatung bis Persönlichkeitsentwicklung (Hellinger, 1995; Weber, 2017).
In einer Aufstellung werden reale oder innere Personen, Anteile oder abstrakte Elemente (z. B. ein Ziel, eine Entscheidung oder ein Hindernis) im Raum durch sogenannte Repräsentanten dargestellt. Diese erleben häufig erstaunlich präzise Emotionen und Körperreaktionen – obwohl sie die dargestellten Personen gar nicht kennen. Klingt magisch? Ist aber tatsächlich vielfach erforscht (Langlotz, 2015; Sparrer & Varga von Kibéd, 2007).
Warum wirken Aufstellungen?
Die Theorie dahinter: Menschen sind nicht nur Individuen, sondern eingebettet in ein komplexes System aus Beziehungen. Diese Systeme folgen bestimmten Ordnungen – zum Beispiel dem Prinzip der Zugehörigkeit, der Ausgewogenheit von Geben und Nehmen oder der Anerkennung von Hierarchien (Schweizer, 2010). Werden diese Ordnungen verletzt, entstehen Spannungen, die sich auf unser Erleben und Verhalten auswirken.
Eine Aufstellung kann solche Störungen sichtbar machen – oft sehr eindrucksvoll. Und sie ermöglicht Lösungen, indem die Anordnung im Raum verändert wird. Neue Positionen führen oft zu neuen Sichtweisen – und manchmal auch zu neuen Entscheidungen im echten Leben.
Wozu brauche ich das?
Systemische Aufstellungen sind keine Zauberei – aber sie können uns ein tieferes Verständnis für unsere Lebenssituation schenken. Typische Fragen, mit denen Menschen zu Aufstellungen gehen:
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Warum gerate ich immer wieder an denselben Typ Mensch?
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Warum bleibe ich beruflich unter meinen Möglichkeiten?
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Warum fĂĽhle ich mich in meiner Familie wie auf der Ersatzbank?
Aufstellungen helfen, Antworten zu finden – manchmal mit einem Aha-Effekt, der noch lange nachwirkt.
Ein kleiner Ausblick
In den nächsten Blogartikeln gehen wir weiter in die Tiefe:
Was genau passiert in einer Aufstellung?
Welche Arten von Systemen lassen sich darstellen?
Und wie funktioniert das mit den inneren Anteilen?
Bleib dran – stell dich nicht bloß auf, sondern richtig auf!
🎧 Den Podcast zu diesem Artikel findest du auf Youtube unter SEELEN:SYSTEME Podcast #1>>>
Hier findest du mehr zum Autor Franz Sandmair>>>
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📚 Literaturverzeichnis
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Hellinger, B. (1995). Ordnungen der Liebe: Die Grundlagen der systemischen Therapie. Carl-Auer-Systeme.
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Langlotz, A. (2015). Systemische Selbst-Integration: Ein neues Verfahren der Aufstellungsarbeit. Carl-Auer Verlag.
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Sparrer, I., & Varga von Kibéd, M. (2007). Ganz im Gegenteil: Die systemisch-konstruktivistische Therapie der "Wirklichkeitsmaschine". Carl-Auer Verlag.
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Schweizer, D. (2010). EinfĂĽhrung in die systemische Aufstellungsarbeit. Vandenhoeck & Ruprecht.
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Weber, G. (2017). Zweierlei GlĂĽck: Das Geheimnis erfĂĽllter Beziehungen. Goldmann.